Seit dem 12. Jahrhundert findet der Bergbau im Erzgebirge statt

Der Bergbau im Erzgebirge

Durch die Besiedlung im frühen elften Jahrhundert in der Region des heutigen böhmischen Erzgebirges durch die fränkischen Tuchmacher wurde der damalige Dunkelwald, genannt ► Miriquidi, langsam besiedelt. Noch heute kann man das Kolster Osek in der tschechischen gleichnamigen Kleinstadt besuchen und die damalige Bedeutung dieser Region nachvollziehen. Handelsreisende und Fuhrleute die das Erzgebirge von Nord nach Süd durchquerten, sahen im dunklen Wald hier und da funkelnde Steine im Licht der Sonne und des Mondes. Sie berichteten überall über das Erlebte mit den funkelnden Steinen und das Berggeschrei begann. Bereits im Jahre 1168 im Gebiet nahe dem heutigen Freiberg, war der erzgebirgische Bergbau bereits aktiv. An vielen Stellen des Erzgebirges lassen sich bergbauliche Aktivitäten des Mittelalters von zum Teil beträchtlichem Ausmaß nachweisen. Untrennbar mit dem Bergbau verbunden waren die Aufbereitungsanlagen und Schmelzhütten. Die größte Blüte erlebte der Bergbau zwischen 1470 und Mitte des 16. Jahrhunderts.

Sächsisch Böhmischen Silberstrasse

Sachsens erste ► Ferienstrasse Silberstrasse wurde im Jahr 1993 eingerichtet. Sie zieht sich wie ein silbernes Band von Zwickau beginnend bis zur Landeshauptstadt Dresden durch das gesamte Erzgebirge. Sie tangiert mehr als 30 Besucherbergwerke, Schauplätze lebendigen Brauchtums, prächtige Hallenkirchen und historische Bergstädte auf etwa 275 Kilometern. Ergänzt wurde die Silberstraße Anfang des 20. Jahrhundert mit der Aufnahme von tschechischen Städten wie Bozi Dar, Jachymov und Ostrov, somit wurde auch der Name der Ferienstrasse auf Sächsisch-Böhmische Silberstrasse umbenannt.
Die Erzgebirger entdeckten vor über 800 Jahren den Reichtum an Rohstoffen und somit entstanden unzählige Stollen und Schächte, Hammerwerke und Schmelzhütten. Mit dem Berggeschrey entwickelten sich nach und nach eine moderne Industrieregion und es entwickelten sich prächtige Bergstädte mit bedeutenden Sakralbauten, wie der Freiberger Dom, die St.-Annenkirche in Annaberg-Buchholz und die St. Wolfgangskirche in Schneeberg.
Folgenden Sie den Hinweisschildern und besuchen Sie die vielen interessanten Sachzeugen der vergangenen Bergbauzeit. Unzählige Museen, Hammerwerke und bergbauliche Anlagen warten auf Ihren Besuch.

Abenteuer Bergwerk Bernsteinzimmer

In diesem ► Bergwerk lernen Sie die Geschichte des Fortuna-Stollns und den Mythos um das verschwundene Bernsteinzimmer kennen. Die erste bergbauliche Tätigkeit begann bereits im 16. Jahrhundert, doch durch die geringe Ausbeute wurde wahrscheinlich der Abbau infolge des 30jährigen Krieges eingestellt. Eine zweite bergbauliche Zeit begann im 17. Jahrhundert und endete im Jahr 1892. Im Jahr 1998 stieß man durch einen Zufall auf den Fortuna Erbstollen und es wurde ein Besucherbergwerk mit Huthaus, historischer Dampfmaschine und bergbaulichem Anschauungsmaterial eröffnet. Weiterhin wird in diesem Bergwerk das Versteck nach dem vermissten ► Bernsteinzimmer gesucht. Angeblich wurden am Ende des 2. Weltkrieges in dieses Bergwerk einige Kisten eingelagert. Bis heute wurden aber keine gefunden.
Führungen werden regelmäßig angeboten, im Huthaus können Sie sich bergmännisch Stärken. Führungszeiten und und Veranstaltungstermine entnehmen Sie bitte der ► Homepage.

Unser besonderer Tipp!

  • Vom Hotel bis zum Bergwerk sind es nur 12km. Vielleicht nutzen Sie diese Strecke für eine schöne Wanderung oder als Radtour durch die Tallage.
  • Das bekannte Spielzeugdorf Seiffen ist von dort nur noch 4km entfernt. Dort können Sie in vielen erzgebirgischen Handwerksstübchen und Manufakturen die erzgebirgische Volkskunst hautnah erleben. Ein Besuch im Spielzeugmuseum oder im Freilichtmuseum Seiffen sollten Sie einplanen.

Terra Mineralia in Freiberg

Unter dem Thema "Eine mineralogische Reise um die Welt" lädt die ► TU Bergakademie Freiberg  Sie auf eine Weltreise in die Ausstellung ► Terra Mineralia ein. In der Dauerausstellung im sanierten ► Schloß Freudenstein werden die einzigartigen Exponate der Pohl Ströher Mineralstiftunggezeigt. Erleben Sie mehr als 3500 Minerale, Edelsteine und Meteoriten in dieser Präsentation. Folgen Sie der Spur der Steine durch die 5 Kontinente und lassen Sie sich vom Farben- und Formenreichtum der schönsten Exponate überwältigen.
Alle Ausstellungsstücke stammen aus der Pohl Ströher Mineralienstiftung, die im Jahr 2004 durch Frau Dr. Erika Pohl an die Freiberger Universität als Dauerleihgabe übergeben worden war. Sie gilt als eine der bedeutendsten und wertvollsten privaten Mineraliensammlungen der Welt. Für den Besuch sollten Sie min. 2 bis 3 Stunden einplanen. Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahren Sie direkt auf der ► Homepage der Terra Mineralia.

Unser besonderer Tipp!
Da die ► Bergstadt Freiberg zu den bedeutendsten Städten des Erzgebirges zählt, sollten Sie einen ganzen Tag für diese interessante Stadt einplanen. Neben der Ausstellung sollten Sie die Altstadt zu Fuß erkunden. Bei diesem Rundgang werden Sie sicherlich den Obermarkt (stündliches Glockenspiel auf Meissner Porzellanglocken) und den Untermarkt mit dem ► Freiberger Dom anschauen. Der Freiberger Dom ist bekannt für seine architektonische Meisterleistung und für die Silbermannorgel, die noch heute erklingt. Der berühmte ► Orgelbauer Johann Gottfried Silbermann gilt als der bedeutendste sächsische Orgelbauer der Barockzeit und wurde im Erzgebirge im Ort Klein-Bobritzsch bei Frauenstein geboren.

Die Texte und die Informationen wurden mit freundlicher Unterstützung vom Tourismusverband Erzgebirge e.V. bereitgestellt. 

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